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Daten
Vegetationsbestand vor Baubeginn
Fauna
Aus den Planungsvorgaben und
-kriterien
Analyse
ökosystemare Strukturen
und Zusammenhänge
Konzept
Gestaltung
Vernetzung
Daten und Entwicklung
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Daten:
Grundstücksgröße 1971 qm
Maße: ca. 25m Breite, ca. 76m Länge (Rechteckform)
Höhe ü.NN: 256,4 –257,4m
Längsachse des Grundstückes 40° NO, 220° SW
Vegetationsbestand vor Baubeginn:
Großbäume: 4 Platanus acerifolia, 1 Pinus silvestris, 3
Quercus rubra, 1 Tilia cordata;
Gehölze: Acer platanoides, Cornus sanguinea, Prunus avium, Rosa
canina, Rubus fruticosus, Sambucos nigra, u.a.
Eine Fichte und eine Kiefer mit abgebrochener Gipfelkrone wurden 2001
gerodet. Die Platanen sind durch extreme Rückschnitte in
früheren Jahren im Kronenaufbau stark mißgebildet. Die Linde
an der Fußgängerzone Vaubanallee ist stark geschädigt
(Aufgrabungen an der Wurzel, Bodenverdichtung).
Fauna:
Wirbeltiere: Igel (min. 3 Exemplare), Spitzmaus, Hausmaus, Kröte
(vermutlich Erdkröte), Fledermaus, Saatkrähe, Elster, Amsel,
Kohlmeise, Buchfink, Hausrotschwanz, Sperling;
Insekten: Königslibelle, Schwalbenschwanz, Pfauenauge, Wildbienen,
Feuerwanzen;
Aus den Planungsvorgaben und
-kriterien:
Den hohen Grundwasserstand berücksichtigen;
Ein Wasseranschluß/Pumpe muß vorhanden sein;
Ein kommunikativer Vorplatz am Zugang Vaubanallee muß vorhanden
sein;
Den Baumbestand erhalten;
Strauchgehölze weitgehend erhalten;
Ein Weg von der W.-Gropiusstr. zur Vaubanallee muß vorhanden sein;
Verzicht auf PVC-Materialien;
Igelschutz, Vogelschutz, Wildbienenschutz, Amphibienschutz realisieren;
Verwendung heimischer, standortgerechter Pflanzen;
Verwendung lokaler/regionaler Materialien;
Verwendung kompostierbarer/wiederverwertbarer Materialien;
Verwendung von Recycling- Materialien/wiederverwerteten Materialien;
Verwendung von umweltfreundlichen Materialien;
Einsatz von umweltfreundlichen Verfahren beim Bau;
Teilbauausführung in Eigenleistung
Analyse:
Als Besonderheit der Grünspange 5 ist zu vermerken, daß sich
die Privatgrundstücke der zwei gegenüberliegenden
Häuserzeilen unmittelbar und lückenlos an die
längsseitigen Grundstücksgrenzen anschließen. Der
öffentliche Zugang ist daher nur über die beiden Schmalseiten
der Grünspange möglich. Daraus ergibt sich eine etwas
abgeschlossenere und privater geprägte Situation als bei den
anderen Grünflächen. Dies wird noch durch die vergleichsweise
klein dimensionierte Fläche der Grünspange 5 verstärkt.
Diese Umstände haben das Planungskonzept stark beeinflußt.
Die bandartige Ausdehnung der Fläche wird durch den
Entwässerungsgraben auf der NW-Seite und die in Reihe stehenden
Großbäume zusätzlich betont. Diese Gegebenheiten
könnten zur weiteren Verwendung linear strukturierter Elemente
verleiten, andererseits erwächst daraus die Möglichkeit,
einen
Kontrast durch Hinzufügung rundflächiger Elemente zu bilden
und damit ein reizvolles Spannungsverhältnis zu schaffen.
Aufgrund der Bodenverhältnisse ist mit einer wiederkehrenden
Vernässung der tiefer liegenden Flächen und mit zeitweilig
stehendem Oberflächenwasser zu rechnen. Die baulich
unkomplizierteste Lösung liegt in der Aufschüttung der Senken
und Ausbildung von verkiesten Abläufen in den offenen
Entwässerungsgraben. Dies ist mit der naturnahen
Ausgestaltung der Grünspange am besten vereinbar. Eine
wechselfeuchte Senke ist eine zusätzliche Bereicherung des
Spielangebotes
In der quartiersöffentlichen Meinung werden die Grünspangen 1
bis 3 überwiegend als Kinderspielplätze betrachtet. Daraus
begründen sich auch die geäußerten Wünsche, auf
den
beiden restlichen Grünspangen mehr Wert auf Angebote für
Erwachsene zu legen und mehr naturnahes Grün, mehr „Wildnis“
zuzulassen. Von den Kindern wurden wiederholt „Versteckplätze im
Gebüsch“ auf die Liste gesetzt..
Ökosystemare Strukturen und
Zusammenhänge:
Die hohe Baudichte im Stadtteil einhergehend mit der hohen
Bevölkerungsdichte lassen einen hohen Nutzungsdruck auf die
Grünspange erwarten. Die Schaffung einer Grünfläche mit
Biotopcharakter kann von daher kein Planungsziel sein. Trotzdem
können punktuell und kleinräumig Ziele aus dem Naturschutz
übernommen werden. Dies betrifft vor allem den Baumschutz und die
Verbesserung des Nahrungsangebotes für die heimischen Wildtiere
durch Anpflanzung heimischer Arten, die ein Nahrungsangebot liefern.
Bereits jetzt sind auf Initiative von AnwohnerInnen Igelreisighaufen,
Wildbienennistscheiben und Vogelnistkästen vorhanden. Mit
Unterstützung der AnwohnerInnen sollen diese Objekte beibehalten
und weiter ergänzt werden. Das Pflegekonzept soll die
Eigeninitiative mit einbeziehen.
Wünschenswert wäre ferner eine Grünverbindung zur
Grünspange 2, um den Populationsaustausch nicht flugfähiger
Kleintiere zu ermöglichen, als auch die Wanderzüge der
Erdkröten in Richtung Grünzug Dorfbach zu erleichtern.
Konzept:
Wellig modelliertes Gelände mit Drainagegräben, die als
bereicherndes Landschaftselement eingesetzt werden. Weitestgehende
Erhaltung der bestehenden Vegetation. „Wildnis“-Charakter der
Bepflanzung soll Naturentdeckung, Spiel- und Verstecksituationen
ermöglichen. Der Vorplatz dient als Ort der Kommunikation. Eine
„Überfrachtung“ des Geländes mit Objekten soll vermieden
werden. Ein ausgeglichenes Maß an Angeboten für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene soll vorhanden sein. Ruhe und Meditation
waren von Anwohnern stark bewertete Wünsche.
Gestaltung:
Die Grünspange wird über einen zwei Meter breiten Weg mit
wassergebundener Decke erschlossen, der in leicht bogigem Verlauf die
Fußgängerzone Vaubanallee mit dem Rad-Fußweg
verbindet.
Wegen der Befahrbarkeit für größere Pflegefahrzeuge
wurde die Wegetrasse durch ein Schotterrasenstreifen auf insgesamt drei
Meter verbreitert. Die Wellenform der Topographie soll der Weg
nachvollziehen. Der Weg kreuzt zwei Drainagegräben, die mit einer Furt aus Granitstelen überwunden werden.
Der Vorplatz ist im Kontrast zu anderen Anlagen bewußt mit runden
Formelementen begrenzt. Wegen seiner Form hat er auch den Namen "Ohrplatz" erhalten.Dieses Thema greift auch die "Ohr-Muschel"-Skulptur der
Künstlerin Anne Peschlow aus Vauban auf. Strukturgebend ist die
ein Meter hohe Mauer aus Recyclingsteinen. In der Mauer ist ein Segment aus den Steinen des abgerissenen Kasernengebäudes 049 integriert. In die Mauer sind verzinkte
T-Eisen eingelassen, auf die die acht Meter lange „Lange Bank“ aus
Robinienholz montiert ist. Zwecks Sitzkomfort sind die Steinplatten
über der Bank schräg geneigt. Rückseitig bleibt die
Mauer
unverfugt, Ritzen und kleine Gänge sind im Hinblick auf
Besiedelung
durch die Tierwelt bewußt gewollt. Eine Pergola spendet Schatten für die
Sitzgelegenheiten. Die vordere Ständerreihe fußt auf
Eisenschuhen, eingelassen in Punktfundamenten, die hintere
Ständerreihe fußt auf Eisenschuhen, die in der Mauer
eingelassen sind. Berankt wird die Pergola mit Wildem Wein, Clematis,
Trompetenblume und Knöterich. An der Nord-Ost-Mauer steht ein
Bank-Tisch-Ensemble, ebenfalls mit einer Pergola überspannt. In
der Tischplatte ist ein Mühlenspiel und das afrikanischeKalahar eingraviert. Eine Schwengelpumpe
fördert Wasser, das sich in ein Sandstein-Wasserbecken, den
Echsenbrunnen ergießt. Gestaltet hat ihn der Künstler Martin
Pauls aus Vauban. Aus dem überlauf fließt das Wasser in ein
„Freiburger Bächle“ – eine in den Boden eingelassene, vertiefte
Rinne aus Mosaikpflaster. Die Rinne unterquert die Mauer in einem
kleinen Torbogen und mündet dahinter in einen kiesgefüllten
Drainagegraben mit Anschluß an den langen
Entwässerungsgraben.
Mit 64 30/30cm Gehwegplatten ist niveaugleich ein Schachbrett
in den Ohrplatz integriert. Die Figuren sind von einer Schreinerei aus
dem Elztal aus Schwarzwaldfichte gedrechselt und sie sind in einer
verschließbaren Kiste eingeschlossen.Schlüssel
können bei Anwohnern und im Quartiersladen ausgeliehen werden.
Der Mauerdurchlaß schafft eine Raumwechselsituation. Die
BesucherInnen treten ein und entdecken eine neue Umgebung. Die
torähnliche Gestaltung unterstreicht den etwas privateren
Charakter, der der Grünspange durch die geschlossene Bebauung
gegeben ist.
In Vauban waren bislang künstlerisch gestaltete Objekte kaum zu
finden, weshalb sich die Anwohner Skulpturen für die
Grünspange wünschten. Realisiert wurden der Echsen-Brunnen und dieOhr-Muschel
auf dem Vorplatz, sowie die Skulptur
"Quartiersgeflüster" auf dem Meditationsplatz. Leider konnte die letzte
Skulptur wegen eines kleinen Unfalls beim Brennen nicht rechtzeitig zur
Eröffnung aufgestellt werden.
Ein sog. Schlangenpfad führt die Kinder auf eine Entdeckungsreise:
Verstecke im Gebüsch, das Baumhaus "Wolkenburg",
eine Reckkombination, eine Hängemattenkombination (eine
vorgegebene Hängematte und zwei weitere Holzpfähle mit
Befestigungsrillen für eigene Hängematten), und ein
Labyrinth,
in dem der Pfad endet.
Vernetzung:
Vernetzt ist die Grünspange 5 direkt nur mit den
Vorgärten der AnwohnerInnen. Der Zugang zu anderen
Grünflächen in der Umgebung ist durch Wege,
Straßenbahntrasse und Straße abgetrennt. Angrenzende
Grünflächen sind: Grünspange 2 mit dem Grünstreifen
am Dorfbach, Grünstreifen Vaubanallee, der große
Entwässerungsgraben mit Lindenreihe an der Häuserzeile
W.-Gropiusstraße, die Gründächer Wohnhaus und Schuppen
H.-Mannstraße 5.
Das Problem der Lärmimmissionen vom nahe gelegenen Parkhaus sollte
sich spätestens mit der Bebauung des Eckgrundstückes erledigt
haben.
Für die Menschen bietet sich v.a. im Sommerhalbjahr optisch das
Bild eines „Grünnetzes“, dessen Elemente die Grünspangen, die
Grünstreifen, die Baumreihen und die Vorgärten sind.
Flugfähige Tiere profitieren von diesem „Grünnetz“. Igel und
Erdkröten z.B. werden die Grünflächen wechseln. Die
Grundstücksgrenzen zu den Privatflächen sollten für
diese
Tiere durchgängig bleiben. Eine Anbindung zwischen den
Grünspange 2 und 5 sieht der derzeitige Bebauungsplan nicht vor.
Ein übergang ist nur über die 50 Meter entfernten
Straßenverbindungen rechts und links möglich. Mit der VAG
sollten Gespräche geführt werden, ob auf die
Metallgitterzäune längs der Straßenbahntrasse
verzichtet
werden kann.
Führungen
Daten
Vegetationsbestand vor Baubeginn
Fauna
Aus den Planungsvorgaben und
-kriterien
Analyse
ökosystemare Strukturen
und Zusammenhänge
Konzept
Gestaltung
Vernetzung |
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Anfahrt nach Vauban zur Grünspange
(Stadtbahn Linie 3, Bus 11, 7208)
Ausschnitt aus dem Quartiersplan
Vauban
Platanen Sommer 2003
Vor der Gestaltung
Furt und Wechselfeuchte Senke
Meisenkasten
Ohrplatz-Skizze
Pergola - Konstruktionsskizze
Am Dorfbach
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